Teilnehmer an der Illegalen Tagung des ZK der KPD am 07. Februar 1933

Kurzbiografien der Teilnehmer – ausführliche Biografien sowie Fotos weiter unten

Ausführliche Biografien sowie Fotos und Zusatzinformationen der 37 TeilnehmerInnen der Illegalen ZK-Tagung der KPD im „Sporthaus Ziegenhals“ am 7. Februar 1933 unter dem Vorsitz Ernst Thälmanns

Organisatoren:

Wer war Teilnehmer der „Ziegenhalser Tagung“?

Wer genau hat an der Illegalen ZK-Tagung der KPD im Sporthaus Ziegenhals, an der „Ziegenhalser Tagung“ teilgenommen? Bei wem ist die Teilnahme wissenschaftlich gesichert, bei wem nimmt man sie an? Wer war Teilnehmer, wer gehörte zu den Organisatoren? Wer erhielt mittels Kurier eine Einladung zur Tagung, konnte jedoch nicht teilnehmen?

Der Themenkomplex Teilnehmer gehört mit zu den spannendsten, aber auch schwierigsten Fragen der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte.

Das Gedenkzimmer der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte, in dem den Anwesenden der Tagung gedacht wird, wurde verantwortlich durch das Museum für Deutsche Geschichte, Abteilung Gedenkstätten, inhaltlich gestaltet und durch kontinuierliche Forschungsarbeiten bis Ende 1989 ständig aktualisiert.

Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten wurden in fünf Auflagen (1961, 1970, 1981, 1984 und 1988) der Broschüre „Die illegale Tagung des Zentralkomitees der KPD“, Dietz-Verlag, Berlin dargestellt und dokumentiert.

Namentlich beteiligt an diesen Forschungsarbeiten waren Günter Hortzschansky, Hans Maur, Sepp Miller, Christel Nehrig, Stefan Weber und Kurt Wrobel.

Die Schwierigkeit der Forschungsarbeit begründet sich durch folgende Aspekte: Die Organisierung und Durchführung der illegalen Tagung des ZK der KPD, fand unter schwierigsten konspirativen Bedingungen statt.

Das bedeutete, dass bspw. in Bezug auf die Organisatoren nur diejenigen genannt wurden, die führend an der Sicherung der Tagung beteiligt waren. Die gesamte Vorbereitung, die Beförderung der Genossen und die Absicherung der Tagung konnte bei weitem nicht von ein paar Wenigen gemeistert werden. Das war eine Gemeinschaftsarbeit Vieler – genannt wurden vor allem die für die Sicherheit Verantwortlichen.

Die Organisatoren und die für die Sicherung Zuständigen gelten aber nicht als Teilnehmer der Tagung.

Es wurde keine Anwesenheitsliste der Teilnehmer geführt und ein Protokoll der Tagung wurde bis heute nicht aufgefunden. Nur wenige Teilnehmer der Tagung wussten bis zu ihrem Eintreffen im Sporthaus, wo genau sich der Treffpunkt befindet.

Während des Faschismus, als sich abzeichnete, dass die Nazis versuchten, die „Ziegenhalser Tagung“ zu einem Kernstück der Anklage gegen Ernst Thälmann zu machen, wurden bewusst Teilnehmer, Teilnehmerzahlen, Tagungsbezeichnung, Charakter der Tagung und der Tagungsort vor der Gestapo verheimlicht oder bewusst falsch angegeben.

All dies muss u. E. berücksichtigt werden, wenn es um die Teilnehmer der Tagung geht. Wir, der Freundeskreis, beziehen uns auf den Forschungsstand, der in der DDR von einem Kollektiv von ausgebildeten Historikern in 40 Jahren erarbeitet wurde.

Besonders auch bei der Frage der genauen Teilnehmerzahl. Allgemein anerkannt, ausreichend belegt und verifiziert ist die Teilnahme von 37 Genossinnen und Genossen. Andere Quellen geben 38, 41 oder 44 Teilnehmer an. Wir als Freundeskreis haben keinen Grund, auch nur einen einzigen Genossen wegzulassen, seine Teilnahme zu leugnen und ihm damit ein ehrendes Gedenken zu verwehren. Die Teilnahme muss jedoch eindeutig belegt sein. Auch die Aufgabe und Funktion muss eindeutig klar sein. War jemand Teilnehmer der Tagung im Sporthaus? War jemand für die Organisierung und Absicherung der Tagung zuständig? Die Angaben von 38, 41, bzw. 44 Teilnehmern sind nach wiederholter Prüfung nicht ausreichend belegt. Solange dies nicht der Fall ist, werden wir sie nicht übernehmen. Ähnliches gilt bspw. auch in Bezug auf die Parteizugehörigkeit von Wilhelm Mörschel. Welcher Partei der Eigentümer des Sporthauses Ziegenhals nun angehörte, ob er SPD-Mitglied oder in der KPD organisiert war, diese Frage ist ebenfalls noch nicht eindeutig und abschließend geklärt.

Der Vorstand verschließt sich keineswegs neuesten Forschungsergebnissen. Er wird jedoch antikommunistischen Verdrehungen und billigen Verfälschungen genauso energisch widersprechen, wie Sensationsgier und halbseidener Beweisführung – schließlich geht es hier um das Andenken an Antifaschistinnen und Antifaschisten.

Diejenigen, die sich in Ziegenhals am 7. Februar 1933 trafen, waren Menschen die an den verschiedensten Fronten für eine bessere Welt kämpften, eine Welt ohne Ausbeutung, Krisen und Krieg. Ihnen zum ehrenden Andenken wollen wir hier ihre Biografien dokumentieren.

Quelle: „Die illegale Tagung des Zentralkomitees der KPD am 7. Februar 1933 in Ziegenhals bei Berlin“, Dietz-Verlag Berlin, 1988