Bernhard Bästlein wurde am 3. Dezember 1894 in Hamburg als Sohn sozialistischer Eltern geboren.
Schon als Feinmechanikerlehrling schloss er sich der sozialistischen Arbeiterjugend an und wurde Gewerkschaftsmitglied. 1912 trat er der SPD bei. Den ersten Weltkrieg erlebte er von 1915 bis 1918 als Soldat. Zu Beginn der Novemberrevolution gehörte er an der Westfront einem Soldatenrat an. Ende 1918 trat er der USPD und 1920 der KPD bei. 1920/1921 war er Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft. 1921 wegen seiner aktiven Teilnahme an den Solidaritätsaktionen für die Märzkämpfer in Mitteldeutschland von der Reaktion verfolgt, emigrierte er in die Sowjetunion. Hier war er zunächst als Redakteur der „Deutschen Bauernzeitung“ und später als Dreher in einer Moskauer Maschinenfabrik tätig. Anfang 1923 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete als Redakteur an Tageszeitungen der KPD in Rheinland-Westfalen. Seit Februar 1931 war er politischer Sekretär der Bezirksleitung Mittelrhein der KPD. In dieser Funktion wie auch als Abgeordneter des Preußischen Landtags seit 1932 wirkte er unermüdlich, um die Kampfkraft der Partei zu stärken, die Aktionseinheit der Arbeiterklasse herzustellen und das Aufkommen des Faschismus zu verhindern.
Nach Errichtung der faschistischen Diktatur organisierte Bernhard Bästlein in Frankfurt (Main) die illegale Parteiarbeit. Am 5. März 1933 wurde er in den Reichstag gewählt. Im Mai des gleichen Jahres gelang es den Faschisten, Bernhard Bästlein zu verhaften. Bis 1935 war er im Zuchthaus Siegburg und danach bis 1940 in den Konzentrationslagern Esterwegen und Sachsenhausen eingekerkert. Im KZ Sachsenhausen organisierte er mit Robert Abshagen, Franz Jacob, Georg Schumann, Mathias Thesen und anderen politische Schulungszirkel. Wiederholt wurde er von der SS in den Dunkelkerker geworfen.
Im Frühjahr 1940 entlassen, fand Bernhard Bästlein in Hamburg Arbeit als Feinmechaniker. Gemeinsam mit Robert Abshagen und Franz Jacob leitete er die illegale Bezirksorganisation Wasserkante der KPD. Bernhard Bästlein war für die politische Arbeit der Organisation verantwortlich und führte Schulungen durch. Seit 1941 stand diese mit der Berliner Parteiorganisation in Verbindung. Am 17. Oktober 1942 verhafteten die Faschisten Bernhard Bästlein erneut und überführten ihn im Sommer 1943 zur Aburteilung nach Berlin. Während eines Luftangriffs konnte er am 30. Januar 1944 aus dem Zuchthaus Berlin-Plötzensee entfliehen. Es gelang ihm, Anschluß an die illegale Parteiorganisation in Berlin zu finden. Er gehörte gemeinsam mit Franz Jacob, Theodor Neubauer, Anton Saefkow, Georg Schumann und Martin Schwantes der illegalen operativen Leitung der KPD und des antifaschistischen Kampfes in Deutschland an. Bernhard Bästlein trug maßgeblich zur Festigung der Bezirksorganisation Berlin/Brandenburg der KPD bei. Am 30. Mai 1944 erneut verhaftet, wurde er nach entsetzlichen Folterungen am 5. September 1944 zum Tode verurteilt und zusammen mit Franz Jacob und Anton Saefkow am 18. September 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.