Wir wollen an Fritz Weineck erinnern, der vor 100 Jahren am 13. März 1925 von der Polizei erschossen wurde.

Historischer Hintergrund: Fritz Weineck wurde am 26. März 1897 in einem in Halle – geboren. Er erlernte den Beruf des Bürstenbinders und war Soldat im Ersten Weltkrieg. 1921 heiratete er Meta Dietze, mit der er ein Kind hatte. Ab 1924 wurde er Mitglied im Roten Frontkämpferbund (RFB) und betätigte sich musikalisch als Hornist in einem Spielmannszug des RFB. Er starb am 13. März 1925 in Folge der gewaltsamen Auflösung einer Wahlveranstaltung der KPD durch die Polizei zusammen mit neun weiteren Personen. Als die Todesopfer zu Grabe getragen wurden, folgten Zehntausende ihren Särgen und in allen größeren Betrieben der Stadt legten die Arbeiter die Arbeit nieder.
Durch den Tod Friedrich Eberts am 28. Februar 1925 wurde eine Präsidentschaftswahl notwendig. Die KPD hatte hierfür Ernst Thälmann nominiert und die starke Arbeiterschaft in Bitterfeld demonstrierte für ihn als Kandidaten. Im Zusammenhang mit der Präsidentschaftswahl fand am 13. März 1925 im halleschen Volkspark eine Wahlveranstaltung statt, bei der sich Ernst Thälmann mit einer Rede an die Bevölkerung wandte. Nachdem zunächst einige ausländische Redner Begrüßungsworte an die Versammlung gerichtet hatten, wurden sie in ihrer Rede unterbrochen, bevor diese ins Deutsche übersetzt werden konnte. Durch einen Seiteneingang betrat die Schutzpolizei unter Führung des Polizeioffiziers Leutnant Pietzer den Saal, um die Versammlung aufzulösen. Einige Teilnehmer der Versammlung versuchten die Menge zu beruhigen, mit dem Leutnant in Verbindung zu treten und ihn zur Bühne zu bitten, was jedoch scheiterte. Die Anweisungen des Leutnants wurden im allgemeinen Tumult nicht verstanden bzw. nicht befolgt.

Die Schutzpolizei drängte daraufhin die Versammlungsteilnehmer mit Gummiknüppeln aus dem Saal. Leutnant Pietzer und Angehörige der Schutzpolizei sollen mehr als 50 Schuss in die Menge abgegeben haben. Durch die nach draußen drängende Menge brachen die Streben des Treppengeländers. Insgesamt gab es 10 Todesopfer. Fritz Weineck und drei weitere Menschen waren sofort tot, die anderen starben auf dem Weg ins Krankenhaus. Laut dem Obduktionsbericht starb Weineck durch einen Schuss in den Rücken in Brusthöhe.
In Erinnerung an Fritz Weineck entstand 1925, aus einem umgedichteten Soldatenlied des 1. Weltkrieges, das bekannte Lied Der kleine Trompeter, das in der DDR wohl jedes Kind gekannt hat. Und auch heute wird es bei vielen Aktivitäten, wie z.B. bei den Ehrungen Ernst Thälmanns gesungen.
Heute wo sich die Faschisten wieder sammeln, die AfD ihre Wählerschaft verdoppelt, das Volk wieder kriegstüchtig gemacht werden soll. Heute soll uns der Kleine Trompeter Ansporn sein, nicht nachzulassen im Widerstand. Er soll uns erinnern, in welcher Tradition dieser Widerstand steht und welche Verpflichtung sich daraus ergibt. Die Toten mahnen: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!
Veranstalter: Freundeskreis „Ernst Thälmann“ e. V. Ziegenhals-Berlin und ideal e. V.
Daher laden wir ein (geschlossene Veranstaltung):