Robert Stamm wurde am 16. Juli 1960 in Remscheid als Sohn eines Werkzeugschlossers geboren. Seine Eltern waren bekannte Sozialisten, bei denen schon zur Zeit des Sozialistengesetzes illegale Zusammenkünfte, auch mit August Bebel, stattgefunden hatten. 1914 schloss sich der junge Werkzeugschlosser der sozialistischen Arbeiterjugendbewegung und während des ersten Weltkrieges der Spartakusgruppe an. Als einer ihrer Verbindungsleute leitete er Antikriegsmaterialien an Frontsoldaten weiter. Er trat bald nach ihrer Gründung der KPD bei. 1920 beteiligte er sich an den Kämpfen zur Niederschlagung des Kapp-Putsches. Im gleichen Jahr wurde er Funktionär der Kommunistischen Jugend Deutschlands. Seit 1924 leitete Robert Stamm den Unterbezirk Barmen-Eiberfeld der KPD. Er war von 1925 bis Anfang 1926 Gewerkschaftssekretär der Bezirksleitung Niederrhein der KPD. Seit 1926 arbeitete er als Volontär, später als Redakteur der »Freiheit« in Düsseldorf. Er war als Lokalredakteur in Barmen und Hagen sowie als Gewerkschafts- und Wirtschaftsredakteur tätig. Die Arbeiter Wuppertals wählten ihn 1930 zum Stadtverordneten. Von Anfang 1931 bis April 1933 war Robert Stamm Politischer Sekretär der Bezirksleitung Nordwest der KPD. Er setzte sich für die Einheitsfront der Arbeiterklasse gegen die drohende faschistische Diktatur ein und bemühte sich, die werktätigen Bauern in den antifaschistischen Kampf einzubeziehen. Seit August 1932 gehörte er dem Reichstag an.
Nach Errichtung der faschistischen Diktatur kämpfte Robert Stamm illegal. Von Mai 1933 bis Frühjahr 1934 war er Politischer Sekretär der Bezirksleitung Niedersachsen und danach bis Oktober 1934 der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg der KPD. Im November 1934 verließ er auf Beschluss der Parteiführung Deutschland, um in Moskau an der Vorbereitung des VII. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale mitzuwirken. Im Februar 1935 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete in der Landesleitung der KPD. Am 27. März 1935 wurde er gemeinsam mit Max Maddalena und Adolf Rembte verhaftet. Nach grausamen Folterungen verurteilte ihn der »Volksgerichtshof« am 4. Juni 1937 zum Tode. Am 4. November 1937 wurde Robert Stamm im Zuchthaus Berlin-Plötzensee hingerichtet.