Otto Franke wurde am 15. September 1877 in Rixdorf bei Berlin geboren. Er lernte Maschinenbauer und war seit 1892 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes. 1907 nahm er am Internationalen Sozialistenkongress in Stuttgart teil. Während des ersten Weltkrieges kämpfte er für dessen revolutionäre Beendigung. 1916 organisierte er gemeinsam mit Karl Liebknecht die große Maidemonstratior, auf dem Potsdamer Platz in Berlin. Er wurde daraufhin verhaftet und an die Ostfront geschickt. Er desertierte und nahm in Berlin führend an der Vorbereitung und Durchführung des Streiks der Rüstungsarbeiter Anfang 1918 teil. Otto Franke gehörte der Spartakusgruppe an und war Mitbegründer des Spartakusbundes. Er nahm am Gründungsparteitag und am 4. Parteitag der KPD sowie am III. Weltkongress der Kommunistischen Internationale teil. 1921 leitete er den Bezirk Ostsachsen der KPD. In der Zeit des Faschismus arbeitete er im Kreis Beeskow illegal. Im Juli 1933 wurde er verhaftet und in den Konzentrationslagern Oranienburg, Sonnenburg und Lichtenburg gefangen gehalten. Nach erneuter Inhaftierung – er war im Oktober 1936 entlassen worden – gelang es ihm, im Januar 1938 nach Prag und im März 1939 nach London zu emigrieren. Im September 1946 kehrte er nach Deutschland zurück und nahm sofort wieder die politische Arbeit auf. Otto Franke starb am 12. Dezember 1953 in Berlin.