Eine Woche nach der Machtübertragung an Hitler und der Errichtung der offenen faschistischen Diktatur in Deutschland versammelten sich am 7. Februar 1933 rund 40 führende Genossinnen und Genossen der KPD, unter ihnen Bezirkssekretäre und Chefredakteure, zu der nur illegal durchführbaren Tagung des Zentralkomitees der KPD im Lokal „Sporthaus Ziegenhals“. Sie kamen auf unterschiedlichen Wegen nach Ziegenhals. Diejenigen Genossen, die noch nicht verhaftet worden waren, wurden zu verschiedenen Treffpunkten in Berliner Lokalen bestellt, wo sie die Weisung erhielten, sich einzeln zur Treptower Sternwarte zu begeben. Dort war ein zuverlässiger Genosse beschäftigt, der sie in Empfang nahm. In zwei zu unterschiedlichen Zeiten fahrenden Reisebussen fuhren sie als Mitglieder eines Sportvereins nach Ziegenhals. Die Umgebung des Lokals wurde durch Genossen unter der Leitung vom Hermann Dünow (Militärpolitischen Abteilung der KPD) beobachtetet. Der Wirt des Lokals, Wilhelm Mörschel und seine Frau, waren Genossen. Die Tagung begann um 17 Uhr. Zum Schluss des Referates von Thälmann, gegen 20 Uhr abends wurde die Situation kritisch. Versammlungsleiter Walter Ulbricht brach die Tagung ab und die Teilnehmer wurden ersucht sich je zur Hälfte mit den Reisebussen nach Berlin zu begeben bzw. mit dem Boot „Charlotte“ über den Krossinsee nach Schmöckwitz zur dort befindlichen Bahnstation zu fahren, um ebenfalls nach Berlin zurück zu kehren.
Anlässlich des 90. Jahrestages der „Ziegenhalser Tagung“ veröffentlichte die Tageszeitung junge Welt einen Beitrag zu den Hintergründen und dem Ablauf der Illegalen ZK-Tagung der KPD in Ziegenhals
Thälmanns letzte Rede
Vor 90 Jahren tagte das ZK der KPD illegal im »Sporthaus Ziegenhals«. Damit begann der organisierte Widerstand gegen das Naziregime
Max Renkl