Wer wir sind

Der Freundeskreis „Ernst Thälmann“ e.V., Ziegenhals-Berlin

Seit 2019 tragen wir den Namen Freundeskreis „Ernst Thälmann“ e. V., Ziegenhals-Berlin. Am 2. Mai 1990 haben wir uns als Freundeskreis der „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ e.V., Ziegenhals gegründet und sind seit 1994 – bis heute – als gemeinnütziger Verein eingetragen.

Der Freundeskreis „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ e.V., Ziegenhals arbeitet auf der Grundlage seiner Satzung und seiner jährlichen Arbeitsplänen, die von der Mitgliederversammlung bestätigt werden.

Der Freundeskreis war entsprechend seiner Satzung für die öffentliche Wirksamkeit der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte verantwortlich. Durch Führungen in der Gedenkstätte, Veröffentlichungen verschiedener Art und andere Maßnahmen wurden die Ideen der Ziegenhalser ZK-Tagung im Kampf gegen das Hitlerregime und für ein neues, antifaschistisches Deutschland wach gehalten und verbreitet. Die „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ war dem frühsten antifaschistischen Kampf und dem opferreichen Widerstand der Kommunistinnen und Kommunisten gegen das Hitler-Regime gewidmet. Dabei stehen Ernst Thälmann und seine Mitstreiter, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der „Ziegenhalser Tagung“, im Mittelpunkt. Nach dem Abriss der Gedenkstätte im Jahr 2010 pflegt der Freundeskreis die original und komplett erhaltenen Ausstellung der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in Berlin-Neukölln und führt weiterhin dort, in Ziegenhals sowie vor dem Berliner Ernst-Thälmann-Denkmal Veranstaltungen durch.

Der Freundeskreis organisiert seit 1991 im brandenburgischen Ziegenhals – südöstlich von Berlin – jährlich drei Kundgebungen zu folgenden Jahrestagen.

7. Februar: Illegale Tagung des Zentralkomitees der KPD 1933

16. April: Geburtstag von Ernst Thälmann 1886

18. August: Jahrestag der Ermordung Ernst Thälmanns im KZ Buchenwald 1944

Immer an dem jeweils nachfolgenden Sonntagen finden unsere Kundgebungen, um 11:30 Uhr vor dem Gedenkstein für die „Ziegenhalser Tagung“ und gegenüber dem Grundstück auf dem die Erns-Thälmann-Gedenkstätte (Seestrasse 27, Königs Wusterhausen, Gemeinde Niederlehme, Ortsteil Ziegenhals) statt.

An den jeweiligen nachfolgenden Sonnabenden nach dem Geburtstag und Jahrestag der Ermordung Ernst Thälmanns führen wir um 14 Uhr Kundgebungen vor dem Berliner Ernst-Thälmann-Denkmal durch.

Zur Geschichte der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte nach 1989/90

Nach 1989/90 übernahm die Treuhandliegenschaft (TLG) die Ernst-Thälmann-Gedenkstätte und das 4638 qm große Grundstück als ehemaliges Eigentum der Handelsorganisation (HO). Bis zum Jahr 2003 konnten die drei Gedenk-Veranstaltungen im großen Saal in der Gedenkstätte durchgeführt werden. Seitdem finden sie vor der Gedenkstätte, teilweise auf ihrem Ehrenhof, statt.

Der Freundeskreis gewährleistete eine regelmäßige Öffnung der Gedenkstätte für Einzel- und Gruppenbesuche nach vorheriger Anmeldung und strebte feststehende Öffnungszeiten an. Die Betreuung der Besucher durch sachkundige Führungen übernahmen ehrenamtlich Mitglieder des Freundeskreises.

Der Freundeskreis und seine zahlreichen Freunde und Sympathisanten aus dem In- und Ausland kämpfen gemeinsam seit der Versteigerung der Gedenkstätte am 30. November 2002 und ihrer Schließung im Sommer 2003 für die Wiedereröffnung und um den öffentlichen Zugang zur Gedenkstätte!

Der Eigentümer Gerd Gröger, der 2002 die Gedenkstätte für den Spottpreis von 86.000 EUR ersteigerte, hielt die Kauf-Bestimmung nicht ein und hielt die Gedenkstätte weiterhin verschlossen. Die Öffentlichkeit und der Freundeskreis hatten keinen Zugang, Gröger ließ die Gedenkstätte und das ganze Areal verkommen. Verkaufsverhandlungen ließ er platzen, obwohl sie bereits kurz vor Vertragsabschluss waren. Schließlich „verschenkte“ er 2009 das Inventar der Gedenkstätte, also alle Exponate und das Boot Charlotte gegen eine Spendenquittung an die Stadt Königs Wusterhausen. Der damalige Bürgermeister Stefan Ludwig (Die Linke) liess sich auf diesen Deal ein, konsultierte oder informierte den Freundeskreis allerdings nicht über diese Vorgänge. Gegen den Willen des Freundeskreises nahm Ludwig dieses „Geschenk“ an – obwohl ihm bekannt war, dass dies Freundeskreis-Eigentum ist. Nachdem er die Gespräche mit dem Freundeskreis abbrach und stattdessen mit Gerd Gröger verhandelte kam schließlich ein Schenkungsvertrag zustande, indem die Stadt KW Gerd Gröger eine Spendenbescheinigung über 60.000 EUR für das Inventar der Gedenkstätte, obwohl Gröger nie Eigentümer dieses Inventars wurde.

Im Mai 2010 kurz vor den Feierlichkeiten zum 65. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus ließ Gerd Gröger die Gedenkstätte abreißen. Auf welcher rechtlichen Grundlage, ist uns nicht bekannt. Wir organisierten dagegen Proteste und eine Demonstration in Potsdam.

Eine Landesverfassungsklage und zwei Eilschutzanträge die der Freundeskreis auf eigene Faust und Kosten durch seine Anwälte einreichte, blieben erfolglos. Wir setzen uns aber weiterhin mit allen juristischen Mitteln dafür ein, dass wir die Verantwortlichen für diese kulturelle und politische Schandtat, für den Abriss einer unter Denkmalschutz stehenden antifaschistischen Gedenkstätte, zur Rechenschaft zu ziehen.

Im Juni 2010 – auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung  – wurde der unseres Erachtens richtige und notwendige Beschluss gefasst, nicht aufzugeben, den Kampf weiterzuführen und sich für eine Wanderausstellung und die Wiedererrichtung der ETG in Ziegenhals einzusetzen. Unsere wichtigste Aktivität wird selbstredend fortgesetzt: Durchführung von drei Kundgebungen im Jahr – immer am ersten Sonntag, nach dem 7. Februar, dem 16. April und dem 18. August, um 11:30 Uhr in Ziegenhals. Es soll keine Ruhe in Ziegenhals einkehren!

Sechs Monate nach dem Abriss der ETG lief – seit dem 3. Oktober 2010 – unsere Wanderausstellung. Sie war unsere Antwort auf den Abriss: „Ihr nehmt uns die Gedenkstätte, wir zeigen ihre Ausstellung im ganzen Land“.

Mit dieser Wanderausstellung verfolgten wir das Ziel Menschen für unser Anliegen zu gewinnen: Wiedererrichtung der Gedenkstätte am authentischen Ort!

Die erste wichtige Bedingung konnten wir dafür im August 2011 erfüllen: Wir sind Eigentümer des gesamten Inventars, eingeschlossen des Bootes „Charlotte“. Diese Ausstellung möchten wir in der wiedererrichteten Ernst-Thälmann-Gedenkstätte zeigen.

Seit 2012 organisierten wir, dass die Original-Ausstellung in der Nähe von Strausberg gezeigt werden kann. Nach 10 Jahren unter Verschluss wurde es Zeit sie endlich wieder der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Ebenfalls das Boot „Charlotte“ befand sich seit März 2012 dort.

Im Februar 2013 konnte gemeinsam mit über 600 Menschen im Rahmen einer großen Kundgebung unter internationaler Beteiligung ein durch Spenden finanzierter Gedenkstein in Ziegenhals eingeweiht werden, der den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der illegalen ZK-Tagung der KPD und Ernst Thälmann gedenkt.

In der Zwischenzeit hat sich die Möglichkeit ergeben in der Jonasstr. in Berlin-Neukölln unsere Ausstellung zu zeigen. Diese Möglichkeit haben wir wahrgenommen. Im September 2015 wurde die Ausstellung unseren Mitgliedern gezeigt. Seit April 2016 ist sie für alle eröffnet. Bislang noch mit Voranmeldung.

Das Motorboot „Charlotte“ fand ebenfalls im Jahr 2016 ihren sicheren Hafen in der antifaschistischen Erholungs- und Begegungsstätte Heideruh.

Die Glut erhalten, nicht die Asche!

Für die Wiedererrichtung dieser wichtigen Gedenkstätte am authentischen Ort.

Zur Satzung des Freundeskreises Ernst Thälmann e. V., Ziegenhals-Berlin

Kontaktadresse:
Freundeskreis „Ernst Thälmann“ e.V., Ziegenhals-Berlin
Jonasstr. 29, 12053 Berlin
e-mail: vorstand(a)etg-ziegenhals.de

Spendenkonto:

IBAN: DE91 1605 0000 1000 9685 92 Bank: Mittelbrandenburgische Sparkasse