Georg Schumann wurde am 28. November 1886 in Leipzig-Reudnitz als Sohn eines Steindruckers geboren. Er erlernte den Beruf eines Schlossers. 1905 trat er der SPD und dem Deutschen Metallarbeiter-Verband bei. Von 1907-1912 leitete er die Gauorganisation der Thüringer Arbeiterjugend. Großen Einfluss auf seine politische Entwicklung übte Karl Liebknecht aus, mit dem er seit 1910 in Verbindung stand. Von Oktober 1912 bis März 1913 besuchte Georg Schumann die Zentrale Parteischule der SPD in Berlin. Danach arbeitete er auf Vorschlag Rosa Luxembergs in der Redaktion der „Oberfränkischen Volkszeitung“ in Hof und seit 1914 als Redakteur der „Leipziger Volkszeitung“. Während des ersten Weltkrieges verfocht er die Auffassungen der Linken in der deutschen Sozialdemokratie und kämpfte für die revolutionäre Beendigung des imperialistischen Krieges. Er vertrat die Leipziger Linken auf der Reichskonferenz der Gruppe „Internationale“ im Januar 1916 in Berlin. Er gehörte zu den Vertretern der Spartakusgruppe auf der illegalen Konferenz der oppositionellen sozialistischen Jugend im April 1916 in Jena. Im gleichen Jahr wurde Georg Schumann zum Militär eingezogen. Auch als Soldat setzte er seine revolutionäre Antikriegsarbeit fort und wurde deshalb 1917 zu sechs Monaten Militärgefängnis verurteilt.
Bei Ausbruch der Novemberrevolution 1918 wurde Georg Schumann Vorsitzender eins Soldatenrates an der Ostfront. Ende 1918 kehrte er nach Leipzig zurück. Anfang 1919 gehörte er zu den Mitbegründern der Ortsgruppe Leipzig der KPD. 1919/1920 leitete er die Redaktion des „Klassenkampfes“ und war maßgeblich am Aufbau der Bezirksorganisation Mitteldeutschland der KPD beteiligt. Seit Ende 1920 arbeitete er im Bezirk Halle-Merseburg, zunächst als Chefredakteur des Bezirksorgans der KPD „Volksblatt“ – seit Januar 1921 „Klassenkampf“ – und vom Frühjahr 1921 bis Anfang 1923 als Politischer Sekretär der Bezirksleitung der Partei. Georg Schumann nahm 1922 am IV. Kongreß der Kommunistischen Internationale teil und lernte W. I. Lenin kennen.
Von 1921-1924 gehörte er dem Preußischen Landtag und seit 1928 dem Reichstag an. Georg Schumann war 1923/1924 Mitglied der Zentrale und von 1927-1929 des ZK der KPD. 1925/1926 arbeitete er im Vollzugsbüro der Roten Gewerkschaftsinternationale in Moskau. Von 1927-1929 war er Politischer Sekretär der Bezirksleitung Westsachsen der KPD. Danach wirkte er vor allem in der kommunistischen Reichstagsfraktion als einer der führenden Sozialpolitiker der Partei.
Nach Errichtung der faschistischen Diktatur half Genossen Schumann zunächst in Sachsen und danach in Schlesien, den illegalen Widerstandskampf der KPD zu organisieren. Im Juni 1933 wurde er verhaftet und im August 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Auch im Zuchthaus Waldheim und in den Konzentrationslagern Sachsenburg, in dem er von 1936 bis Sommer 1937 gefangen gehalten wurde, und Sachsenhausen bewährte er sich als unbeugsamer Antifaschist. In Sachsenhausen gehörte er der illegalen Leitung der KPD an. Nach seiner Entlassung im Juni 1939 setzte Georg Schumann den Widerstandskampf fort. Gemeinsam mit Otto Engert, Kurt Kresse und anderen gelang es ihm, in Sachsen wieder eine illegale Bezirksorganisation der KPD aufzubauen und Verbindungen zu illegalen Organisationen der Partei in Berlin, Hamburg, Bayern, Magdeburg-Anhalt, im Rhein-Ruhrgebiet, in Thüringen und Württemberg herzustellen. Seit Herbst 1943 gehörte Georg Schumann gemeinsam mit Bernhard Bästlein, Franz Jacob, Theodor Neubauer, Anton Saefkow und Martin Schwantes der illegalen operativen Leitung der KPD und des antifaschistischen Kampfes in Deutschland an. Am 19. Juli 1944 fiel Georg Schumann bei einer Verhaftungswelle der Gestapo in die Hände. Nach grauenvollen Martern wurde er am 21. November 1944 vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und am 11. Januar 1945 mit seinen Kampfgefährten Otto Engert und Kurt Kresse in Dresden hingerichtet.