Vor 80 Jahren wurde Ernst Thälmann ermordet: Warum er sterben musste, warum wir ihm gedenken, was uns Thälmann uns heute noch zu sagen hat

Vor bald 80 Jahren wurde Thälmann auf direkten Befehl Adolf Hitlers feige im Konzentrationslager Buchenwald ermordet. Es war der Versuch der Nazis, das eigene Ende ihres Wahnsinns vor Augen, Deutschland und der Welt die Zukunft zu nehmen, indem sie noch möglichst viele unserer besten Genossinnen und Genossen das Leben nahmen. Um ein sozialistisches Deutschland zu verhindern, musste der Hafenarbeiter und KPD-Vorsitzende, der Landtags- und Reichstagsabgeordnete, der RFB-Vorsitzende, das Mitglied des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI), Ernst Thälmann, sterben. Doch der Sozialismus siegte – Dank vor allem des opferreichen Kampfes der Sowjetvölker in der Roten Armee – über den Faschismus und entzog zumindest einen Teil Deutschlands dem Zugriff der deutschen Banken und Konzerne, der Naziförderer und Kriegsgewinnler. Bei der Gründung der DDR stand Ernst Thälmann Pate, stellvertretend für die vielen tausend mutigen Arbeiterinnen und Arbeiter, deren Leben durch die Faschisten ausgelöscht wurde. Die rote Fahne der Arbeiterklasse ist niemals gefallen, Ernst Thälmann ist nicht gefallen!

Heute wird er wieder und wieder ermordet, diffamiert, mit Lügen übersät. Thälmann und seine KPD sind der Stachel, der dem deutschen Kapital, der den politischen Erben der bürgerlichen Parteien Weimars und der SPD-Führung immer noch im Fleisch sitzt. Die KPD benötigte keine Woche um die Parteiarbeit auf die neue Situation seit dem 30. Januar 1933 umzustellen und den organisierten Widerstand gegen das Naziregime zu beginnen („Ziegenhalser Tagung“). Es war unser Teddy der bereits 1932 richtig analysierte: „Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler! Wer Hitler wählt, wählt den Krieg!“ Er behielt Recht.

Das deutsche Bürgertum dagegen marschierte fast geschlossen ins „Dritte Reich“, während die SPD-Führung die Gesamtsituation komplett falsch einschätzte: Sie hielt an den Illusionen eines „schnellen Abwirtschaftens“ der Nazis fest und entwaffnete damit nicht nur ihre eigenen Mitglieder, sondern die gesamte Arbeiterklasse, da sie es nicht für nötig hielt, zu kämpfen, schon gar nicht zusammen mit den Kommunisten. Während ihre eigenen Leute in den Folterkellern der SA gequält oder auf offener Straße erschlagen wurden, mahnte sie zu „Ruhe und Ordnung“. Die SPD-Führung marschierte am 1. Mai gemeinsam mit den Nazis auf dem Tempelhofer Feld auf, am 2. Mai wurden die Gewerkschaftshäuser gestürmt. Die SPD-Führung entfernte noch im Juni 1933 ihre jüdischen Mitglieder, um kurz darauf selbst komplett verboten zu werden.

Und heute? Die politischen Erben von Zentrum bis SPD-Führung stellen sich über Ernst Thälmann und geben mittlerweile der KPD die alleinige Schuld am Aufstieg der braunen Mörder. Statt sich ihrer eigenen historischen Verantwortung zu stellen, zeigen sie mit dem Finger auf die Kommunisten. Meinen sie ernsthaft sie könnten mit ihrem Antikommunismus ein neues 1933 verhindern?

Es liegt daher an uns, die Lehren zu ziehen und uns an denen zu orientieren, die mutig und entschlossen den Nazis und ihren Förderern aus Bank und Kapital entgegentraten: Die KPD und ihr Vorsitzender Ernst Thälmann. Thälmann lehrte uns auch „nach unten zu gehen“, das Bündnis mit allen Antifaschisten, egal welche Herkunft, egal welches Parteibuch, zu suchen, die gewillt sind, entschlossen gegen den Faschismus zu kämpfen.

Deshalb ehren wir Ernst Thälmann auch am 80. Jahrestag seiner Ermordung. Die Glut bewahren, nicht die Asche!

(Auszüge aus der Rundmail des Freundeskreises vom 1.8.2024)

Video: Thälmann-Lied (Für den Kameraden Thälmann: Hoch die Faust)