Hans Kippenberger (1898 – 1937)


Hans Kippenberger wurde am 15. Januar 1898 als Sohn freireligiösen Predigers in Leipzig geboren. Er besuchte die Oberrealschule bis zur mittleren Reife und arbeitete danach als Volontär in einer Schnellpressen-

fabrik in Leipzig. 1915-1918 nahm er als Kriegsfreiwilliger am ersten Weltkrieg, zuletzt als Oberleutnant, teil. Nach seiner Entlassung aus dem Heeresdienst im Januar 1919  arbeitete er in Leipzig, zunächst wieder als Volontär. Er schloss sich der USPD an und wurde Ende 1920 bei der Vereinigung des linken Flügels der USPD mit der KPD, Mitglied der KPD. Seit Juni 1921 arbeitete er in Hamburg, wo er Anfang 1922 als Werkstudent das Studium der Nationalökonomie an der Universität aufnahm. Er leitete die kommunistische Studentengruppe. Während des bewaffneten Aufstandes in Hamburg im Oktober 1923 bewährte sich Hans Kippenberger als militärischer Leiter im Arbeiterviertel Barmbeck, das sich zum Hauptkampfplatz entwickelte. Er wurde schwer verwundet. Von der Klassenjustiz verfolgt, hielt er sich bis März 1924 illegal in Leipzig auf. Anschließend studierte er an der kommunistischen Universität der nationalen Minderheiten des Westens in Moskau. In dieser Zeit besuchte er auch einen  militärpolitischen Kursus der Kommunistischen Internationale. Anfang 1926 kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete im Apparat des ZK der KPD besonders auf militärpolitischem Gebiet. Der 12. Parteitag der KPD im Juni 1929 wählte Hans Kippenberger zum Kandidaten des ZK. Von 1928-1933 war er Reichstagsabgeordneter der KPD. Er enthüllte in seinen Reden die Verbindung zwischen Reichswehr und Monopolkapital, die geheime Aufrüstung und die Faschisierung der Reichswehr. Im Sommer 1932 gehörte Hans Kippenberger gemeinsam mit John Schehr und Walter Ulbricht einer vom Sekretariat des ZK gebildeten Kommission an, die unter anderem die Aufgabe hatte, die Parteiführung auch unter illegalen Bedingungen Arbeitsmöglichkeiten zu sichern und Voraussetzungen für die Herausgabe illegaler Flugblätter und Zeitungen zu schaffen.

Nach der Errichtung der faschistischen Diktatur erwarb sich Hans Kippenberger 1933 bei der Überführung der KPD in die Illegalität und bei der Entfaltung des Widerstandskampfes gegen das Hitlerregime große Verdienste.

Im Oktober 1933 verließ er auf Beschluss der Parteiführung Deutschland und arbeitete zunächst in Paris. Von 1934 an war in Moskau tätig. Am 5. November 1936 wurde Kippenberger u.a. wegen des Verdahts des Vorwurfs der „Agententätigkeit“ verhaftet. In einem folgenden Prozess wurde er zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 3.10.1937 vollstreckt.

 
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