Georg Handke (1894-1962)


Georg Handke wurde am 22. April 1894 in Hanau (Main) als Sohn eines Schlossers geboren. Er erlernte den Beruf eines Industrie- und Bankkaufmanns. Noch als Lehrling schloss er sich 1911 der revolutionären Arbeiterjugend an. Von 1913 bis 1915 arbeitete er als Angestellter. Er wurde 1915 zum Militärdienst eingezogen und blieb bis Kriegsende Soldat. 1917 trat er der USPD und 1918 der Gewerkschaft bei. In der Novemberrevolution 1918/1919 war er Mitglied des Hanauer Arbeiter- und Soldatenrates.


Georg Handke nahm am Gründungsparteitag der KPD teil. Er leitete von 1919 bis 1921 als Chefredakteur die »Arbeiter-Zeitung«, Organ der KPD in Hanau, und von 1923 bis 1930 die »Arbeiter-Zeitung« für Hessen-Frankfurt. In diesen Jahren war er auch Mitglied der Bezirksleitung Hessen-Frankfurt der KPD und Stadtverordneter in Hanau. 1921/1922 arbeitete er in der Abteilung Kommunalpolitik der Zentrale der KPD. Als Journalist und Mitglied des Roten Frontkämpferbundes trat Georg Handke konsequent gegen die Militarisierungs- und Faschisierungspolitik des deutschen Monopolkapitals auf und setzte sich für die Aktionseinheit der Arbeiterklasse ein. Von 1930-1933 leitete er die Abteilung Genossenschaften im ZK der KPD.


Georg Handke gehörte 1933/1934 der illegalen Landesleitung der KPD an und war für die Anleitung verschiedener Bezirksorganisationen der Partei verantwortlich. Im September 1934 wurde er verhaftet und im Juli 1935 zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.


Nach der Befreiung aus der Strafanstalt Zwickau im April 1945 gehörte Georg Handke zu den Aktivisten der ersten Stunde. Er organisierte den ersten Antifaausschuss in Zwickau und wurde dort Bürgermeister. Besonders setzte er sich für die Vereinigung der beiden Arbeiterparteien ein. Von 1945 bis 1948 wirkte er als Vizepräsident bzw. Präsident der Zentralverwaltung für Handel und Versorgung und 1948/1949 als Stellvertreter des Vorsitzenden der Deutschen Wirtschaftskommission maßgeblich am demokratischen Neuaufbau der Wirtschaft in der damaligen sowjetischen Besatzungszone und an der


Schaffung stabiler ökonomischer Grundlagen der antifaschistisch-demokratischen Staatsmacht mit. Seit 1949 gehörte er der Volkskammer der DDR an. Als Minister für Außenhandel und Materialversorgung (1949/1950) und als Minister für Innerdeutschen und Außenhandel (1950-1952) half er, die Wirtschaftsbeziehungen vor allem zur Sowjetunion und zu den volksdemokratischen Ländern zu entwickeln. Große Verdienste erwarb sich Georg Handke um die Festigung der brüderlichen Beziehungen zur Sowjetunion und zu den anderen sozialistischen Staaten. Von 1953 bis l959 war er Staatssekretär und Erster Stellvertreter des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten der DDR und vertrat die DDR auf wichtigen internationalen Konferenzen. Von 1954 bis 1958 war er Mitglied der Zentralen Revisionskommission und seit 1958 Mitglied des Zentralkomitees der SED. Seit 1958 war Georg Handke Präsident der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft und seit 1961 Vizepräsident der Liga für Völkerfreundschaft. Georg Handke starb am 7. September 1962 in Berlin.



 
Lambert_Horn.html